Reisebericht II
Mit dem Rad durch Manhattan
Da ich gerade etwas Zeit übrig habe und in der Oasis Lounge des JFK Airports von New York auf die Reparatur der 747 warte, nutze ich diese, um euch neue Reiseeindrücke zu schildern.
Allerdings ist hier wohl der Server überlastet, da momentan mindestens 100 Leute gleichzeitig versuchen, ins Internet zu gelangen. Also schreibe ich den Bericht offline und stelle ihn später rein.
Zu New York an sich ist schon alles gesagt. Diesmal hatten Anke und ich auch keine Bikes mit, weder die Birdies, die hier völlig exotisch sind, noch andere Räder. Am zweiten Tag unseres Aufenthalts gings zur Circle-Line. Das sind die Schiffe, die letztens die notgelandeten Passagiere von Sullenbergers Clipper aus dem Hudson River aufgenommen hatten.
Dann haben wir uns 2 Bikes im Bikerverleih direkt am Anleger der Circle Line Pier 83 für zarte 34 Dollar pro Bike für 4 Stunden geholt. Die Räder ( Trek ) waren gut ausgestattet, viel zu viele Gänge und Federgabel mit Schloss – nicht das Kryptonite Fahgettaboudit - sondern leichter. Keine Klingel. Hätte man brauchen können, obwohl die meisten Mitnutzer der Wege sowieso weiße Ohrhörer drinhaben und nix hören.
Los ging´s zum Financial District immer am Hudson entlang mit herrlichem Blick auf New Jersey, die Piers. Bitte aber immer Fußgänger, Hundehalter, Rollerblader, Jogger und Skater beachten- fast so wie sonntags im Schwerter Wald.
Blendendes Wetter, Indian Summer und schöne Eindrücke vom Hudson, der Brooklyn Bridge, Manhattan Down Town, der Wall Street und wie der andere Krempel so heißt.
Kleine Pause am Ground Zero, der hässlichen Narbe von New York, die auch so schnell nicht verheilen wird. Weiter zur Brooklyn Bridge, die nur über Umwege angefahren werden kann. Menschenmassen!
Fahrräder und Jogger im Gegenverkehr, daneben immer wieder die Fußgänger, die einfach keinen Sinn für Biker haben. Da ist nichts mit auf der Fahrt mal eben alles ansehen.
Wegen des schönen Blicks auf Manhattan Downtown sind wir dann wieder über die Brücke zurück gefahren, um von dort aus in Richtung Ave. of the Americas zum Central Park zu fahren. Die Fifth. Ave. führt den Verkehr mehrspurig in Richtung Downtown, so dass diese von uns nicht befahren werden konnte.
Erstaunlicher Weise habe ich keine einzige brenzlige Situation in Erinnerung. Alle fahren irgendwie „entgegenkommend“. Man hupt häufig, nietet aber keinen um, das ist angenehm.
Mir sind noch recht viele Radkuriere aufgefallen, meist vom Urban Express, fast alle mit Chrome Messenger Bags, fast alle ohne Helm und mit einem Gang. Fahrradkuriere bieten sich in New York an, da es ansonsten auf den Straßen hauptsächlich Taxis, Busse, Stretchlimousinen und ein paar private PKW gibt. Kleinwagen habe ich übrigens immer noch nicht entdeckt. Die Taxis waren fast alle Lincoln Towncars.
Danach haben wir noch eine Schleife durch den Central Park gedreht, um die Bikes mit knapper Verspätung wieder bei Bike and Roll abzugeben.
Im Ergebnis eine schöne Angelegenheit und sehr zu empfehlen. Fast meine ich, man sollte sich das Bike mindestens einen Tag ausleihen. Man sieht mehr, als nur mit der Subway „unterwegs“ zu sein.
