Beachte bitte den Beitrag "Reparaturanleitung Garmin 60er Serie: Gerät auseinanderbauen".
Hintergrund
Die Tasten der 60er Serie nutzen sich im Betrieb allmählich ab. Bereits vorher löst sich üblicherweise die Gummibeschichtung an den unteren Gehäuseecken ab.
Voraussetzungen
Diese Reparatur erfordert gute Kenntnisse im Umgang mit Lötkolben sowie ein gewisses Maß an Erfahrung in der Reparatur elektronischer Kleingeräte. Eine ruhige Hand ist ebenso Pflicht.
Benötigte Werkzeuge:
Lötkolben, Feinwerkzeugsatz, scharfes Messer, etwas Klebefolie, Pattex, Heißkleber.
Die Reparatur dauert etwa eineinhalb Stunden.
Ersatzteile
Das alte abgegetschte Gehäuse wird gegen das eines Dummygerätes getauscht. Solche Dummies kann man mit etwas Glück für wenig Geld einem Garmin-Händler abschwatzen. Der Preis sollte sich in der Größenordnung von nicht mehr als 15 Euro bewegen.
Vor dem Tausch müssen am Dummygehäuse einige kleine Arbeiten vorgenommen werden.
Lieferumfang: Gehäuseschalen mit Buchsen, Gummidichtung, schwarzem Klemmrahmen, Dummydisplay.
Der Kabelstrang von der Garmin-Buchse fehlt, ebenso das Koaxialkabel zum externen Antennenanschluss.
Die Gehäuseöffnungen für die Verriegelung des Deckels und für den Luftdrucksensor sind nicht verschlossen.
Vorbereitung
Zuerst werden beide Geräte komplett auseinandergebaut.
Der Kabelstrang wird später ins neue Gerät übernommen, also müssen die Kabel abgelötet werden. Sie sind in Silikon eingegossen. Vor dem Entlöten muss man die Lötstellen mit einem scharfen Messer freilegen.
Auch die externe Antennenbuchse wird übernommen. Man löst sie von außen mit einem feinen Steckschlüssel SW6. Alternativ geht auch eine kleine Spitzzange. Bei Verwendung der Zange besteht aber die Gefahr, dass man die Mutter und/oder das darunter liegende Gehäuse vermackelt. Zum Aus- und Einbau der Buchse am besten den Gummideckel vorher entfernen.
Es ist nicht empfehlenswert, die Antennenbuchse des Dummies zu verwenden. Beim Entlöten besteht die große Gefahr, die Buchse, das Gehäuse oder das dünne Kabel zu beschädigen.
Das Dummygehäuse ist im Auslieferungszustand nicht wasserdicht.
Deshalb müssen das Verriegelungsloch des Batteriefachdeckels und die Bohrungen für den Drucksensor verschlossen werden. Sehr gut eignet sich dafür (kälte)elastische und sehr gut klebende Folie wie zum Beispiel das wasserfeste Pflaster von 3M. Die Bohrungen für den Drucksensor sind ab Werk mit hochverdichtetem Papier verklebt, um die einwandfreie Funktion des Sensors sicherzustellen. Ob eine Luftdichte Verklebung Einschränkungen mit sich bringt, wird die Zeit zeigen.
Umzug ins neue Gehäuse
Die Garmin-Buchse muss nach dem Anlöten des Kabelstranges abgedichtet werden. Hier bietet sich Silikon oder Heißkleber an.
Es wird empfohlen, auch die HF-Buchse von innen abzudichten.
Und wo wir gerade dabei sind, führen wir schnell noch die Pom'sche Modifikation gegen den Einschaltfehler durch.
Das Dichtgummi übernimmt man am besten vom Dummy. Den schwarzen Klemmrahmen je nach Zustand des alten (häufig ausgebaut?) Rahmens. Kurz vor demZusammenbau gibt es dann noch einen Tropfen Pattex auf die beiden Kreise im oberen Gummi und großflächig aber dünn auf die Stirnseite der hinteren Gehäusehälfte. Dabei hat der Kleber lediglich optische Wirkung, dass das obere Gummi an den Ecken nicht hochsteht. Das Gerätist auch ohne Pattex an diesen Stellen wasserdicht.
Es muss nicht so großzügig mit dem Kleber umgegangen werden wie Garmin das in der Serie tut.
Zum Schluss wird noch die Seriennummer aus dem alten Gehäuse ins neue transplantiert. Der Aufkleber im Batteriefach lässt sich mit einem scharfen Messer oder einer Rasierklinge an eine Seite lösen und dann vorsichtig abziehen. Die Klebekraft reicht für ein Anbringen im neuen Gehäuse aus.
Nach dem Zusammenbau lag auf einmal das vermutlich einzige GPSmap60 mit Farbdisplay auf der Arbeitsplatte.
